Historie "Circus Berolina" - ein Begriff in ganz Europa Seit
über vierzig Jahren steht der Name „BEROLINA“ für erstklassige
Circuskunst – und das in ganz Europa. Entstanden war das Unternehmen
allerdings schon im Jahre 1935, als der Reckakrobat Harry Barlay den
Circus Barlay gründete. Nach Kriegsende spielte er in Berlin und konnte
1948 in der Friedrichstraße einen Festbau errichten, übrigens dort, wo
heute der Friedrichstadtpalast steht.
Barlays Aufstieg fand jedoch 1950 ein jähes Ende, denn als Privatunternehmer sah er sich immer wieder mit neuen Problemen durch staatliche Stellen konfrontiert. Der einzige Weg, der ihm blieb, war die Flucht in den Westen, wo sein Circus noch bis 1957 bestand. Der
Festbau und das in Ost-Berlin verbliebene Material wurden zunächst
von der Stadt Berlin verwaltet. Während das Gebäude
später
demontiert wurde, entstand 1960 als Nachfolgeunternehmen der neue
Reisecircus „Olympia“, der neben "Aeros" und "Busch" zum
"VEB-Zentralzirkus" (später: "Staatszirkus") gehörte.
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1968
erhielt der Zirkus während eines Gastspiels in Prag
den unverwechselbaren Namen BEROLINA. Viele bekannte Künster aus
dem Staatszirkus waren hier zu erleben - vom Chefdompteur Hanno
Coldam mit seinen Raubtieren über die "Eisbärenfrau" Ursula
Böttcher, Dresseure wie Werner Hädrich, Hasso Mettin, Siegfried Gronau bis
hin zu Günter Dorning, der über viele Jahre mit seinen
Pferdedressuren aus den Berolina-Programmen nicht wegzudenken war,
nicht zu vergessen die vielen jungen Absolventen der
Artistenschule aus Berlin und Gaststars aus dem Ausland wie Erich Leuzinger oder Karoly Donnert.
Ebenfalls noch bei vielen in Erinnerung sind die Fernsehproduktionen "Nacht der Prominenten", in denen unter anderem Fernsehlieblinge wie Helga Hahnemann oder O. F. Weidling mitwirkten. Zehntausende erlebten zudem die Tage der offenen Tür im Winterquartier in Hoppegarten bei Berlin. Von 1973 bis 1991 leitete Hans Bernsdorf (1927-2007) den Circus. Seine besondere Liebe galt der Technik, und so wurde Berolina "Europas modernster Reisecircus". Erfolgreiche Auslandstourneen führten Berolina nicht nur nach Ungarn, Polen, Rußland und Rumänien, sondern auch nach Griechenland und in einem Jahr sogar im Rahmen einer Kooperation mit dem Cirque Jean Richard nach Frankreich. |
Nach
der Auflösung des Staatszirkusses kam es 1991 zur Zusammenlegung
mit
dem Circus (Jakob) Busch, ein Jahr später erfolgte der Versuch
einer Privatisierung, doch schon 1993 mußte das Reiseuntenehmen
eingestellt werden.
1994 spielte der Circus Berolina mit Kurzprogrammen im "Spreepark" im Plänterwald in Berlin, und seit 1995 leuchtet der große Name auch wieder von den Plakaten. Zutreffend hatte die Treuhandanstalt nämlich erkannt, daß es außerordentlich schwierig ist, einen Circus, der nicht von einer Familie getragen wird, erfolgreich zu führen. Die Entscheidung, die Fortsetzung der Berolina-Tradition in die Hände von Katharina und Bernhard Spindler zu legen, war da nur folgerichtig: Über viele Jahre waren sie mit ihren Tierdressuren in führenden Circusunternehmen Europas aufgetreten und hatten ab 1989 den wiedergegründeten Circus Belli erfolgreich geführt. Mit großem Engagement gelang es nicht nur, glanzvolle Programme in der Manege zu präsentieren, sondern auch das technische Material auf den neuesten Stand zu bringen. Der Circus konnte ständig vergrößert werden. Bereits 1996 spielte das Unternehmen in zwei Manegen, und ab Weihnachten 1999 präsentierte Berolina sieben Jahre lang Europas größten 3-Manegen-Circus. |
Im
Januar 2002 war die Familie Spindler mit dem legendären Tigerrit
zu Elefant und der großen Kamelkarawane auf Einladung des
Fürsten beim
Internationalen Circusfestival in Monte Carlo zu erleben und wurde dort
auch ausgezeichnet. Großer Beliebtheit erfreute sich in der Saison 2005/2006 - passend zur Fußballweltmeisterschaft - das Fußballspiel der Elefanten in der zur ovalen Rennbahn umgebauten Spielfläche. Seit Herbst 2005 sind Katharina und Bernhard Spindler schließlich auch für die legendäre Circusschau "Menschen-Tiere-Sensationen" verantwortlich, die heute der "Circus Berolina Weihnachtscircus" ist. 2007 kehrte der Circus zur traditionellen Rundmanege zurück, die allerdings vergrößert wurde und mit 14 Metern im Durchmesser wohl die größte in Deutschland ist. Damit sind die optimalen Voraussetzungen für große Pferdenummern gegeben, zunächst für die Ungarische Post, heute für die rasante Jockeyreiterei, die Höhepunkt des neuen Programmes ist. Im Mai 2013 entstand der Tier-Erlebnispark Waltersdorf auf dem Gelände des Winterquartieres als neues Heim für alte Tiere in Kombination mit Hüpfburgenland, Steichelzoo und Circusshow. |